Neuerungen im Windows 10 April-2018-Update für Unternehmenskunden
Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat Microsoft am 30. April das nächste große Windows 10 Update offiziell freigegeben. Die Windows 10 Version 1803 bringt eine Reihe von neuen Funktionen, die für Unternehmenskunden nicht unbedingt von Relevanz sein dürften, aber nach der Installation auch auf einem Unternehmens-PC aktiv sind und somit in den meisten Fällen auch konfiguriert werden müssen.
Microsoft hebt in einer Pressemitteilung dabei vier Features seiner neuen Windows 10 Version besonders hervor. Neben der Timeline, einer Funktion mit der Aktivitäten und Aktionen für 30 Tage in einer Zeitleiste protokolliert und zurückverfolgt werden können, stellt der Focus Assist eine erweiterte und flexiblere Version der vormaligen Ruhezeiten dar. Mit einer neuen Diktierfunktion können Anwender in Windows 10 in jedem Textfeld die Spracheingabe starten. Weitere wichtige Neuerungen betreffen schließlich den Edge Browser. Hierzu zählen das Stummschalten von Tabs, ein Vollbildmodus für EPUBs und PDFs sowie eine neue Druckfunktion, die nur den Inhalt einer Webseite ausgeben kann.
Von größerem Interesse für Unternehmenskunden dürfte die Verfügbarkeit des mit Windows 10 Version 1709 eingeführten Windows Defender Application Guard für die Pro Edition sein; dieser war bisher der Enterprise Edition vorbehalten. Der Application Guard ist eine Schutzfunktion für den Edge Browser, der diesen in einer abgesicherten virtuellen Maschine ausführt und damit vor Angriffen von infizierten Webseiten schützt. Eine Neuheit in dieser Version ist, dass ein Anwender heruntergeladene Dateien aus der isolierten Umgebung nun auch auf dem Hostsystem speichern kann.
Eine weitere Neuigkeit in der Windows 10 Version 1803 ist ein Tool, das die Diagnosedaten, die Microsoft von einem System sammelt ausließt. Mit dem Windows Diagnostic Data Viewer können Anwender und Administratoren genau ermitteln, welche Diagnosedaten an Microsoft geschickt werden.
Auch die Datenschutzeinstellungen für Apps haben eine wichtige Erweiterung erhalten. In den Einstellungen können jetzt App-Berechtigungen für die lokalen Ablageorte von Dokumenten, Videos und Bildern konfiguriert werden. Somit wird es möglich, den Zugriff durch Apps aus dem Microsoft Store auf die Speicherorte einzuschränken.
Mit dem Windows S Mode stellt Microsoft eine weitere Neuheit, auch für Unternehmenskunden zur Verfügung. Der Softwarekonzern hatte vor gut einem Jahr eine neue Edition des Betriebssystems eingeführt, die nur Apps aus dem Microsoft Store ausführen kann und eigentlich für Schulen und Bildungseinrichtungen gedacht war. Diese eigenständige Edition wird nun als Modus in das Betriebssystem integriert und steht in allen Editionen von Windows 10 zur Verfügung.
Windows 10 Version 1803 bietet zudem eine bessere Unterstützung für Linux. Wie schon in Windows Server Version 1803, hat Microsoft die beiden Linux-Befehle „curl“ und „tar“ direkt in die Befehlszeile integriert. Dazu wurde das Windows-Subsystem für Linux (WSL) in Windows 10 Version 1803 verbessert. Auf einem Rechner mit installiertem WSL, kann aus einer Instanz heraus flexibler auf die lokale Windows-Installation zugegriffen werden. Aus dem Windows-Subsystem für Linux heraus kann jetzt der Linux Docker-Client direkt auf den Windows Docker-Daemon zugreifen.
Neu ist auch ein Tool, das die Bereitstellung von virtuellen Maschinen in Hyper-V mit Windows 10 Version 1803 beschleunigt. Neue VM Images lassen sich mittels JSON Dokumenten erstellen und in Galerien zusammenfassen.
Die weltweite Verteilung von Windows 10 Version 1803 wird am 8. Mai direkt über Windows Update erfolgen. Microsoft wird für diese Version einen 18 Monate dauernden Support gewähren. Im April wurde der Support für Windows 10 Version 1607 eingestellt. Microsoft empfiehlt den Unternehmen, die diese Version noch im Einsatz haben, gleich zur Version 1803 zu wechseln, zumindest aber zu einer der Version 1703 oder 1709.
Quellen: Microsoft, ZDNet, WindowsPro