Microsoft forscht mit Langzeitspeicher auf Basis von DNA
Wie das Biotechnik-Start-up Twist Bioscience informiert, hat Microsoft dem Kauf von 10 Millionen im Labor erstellten DNA-Molekülen, sogenannten Oligonukleotidsequenzen, zugestimmt. Zusammen mit Forschern der Universität Washington will Microsoft Research mit einer Nutzung zur Speicherung von Daten experimentieren und vielleicht so eine Lösung für das Problem der Langzeitdatenspeicherung finden.
Die zu speichernde Datenmenge wächst unaufhaltsam; immer mehr Forschungsarbeiten, Telemetrie Daten, private Bilder und Videos sowie digitalisierte Archive benötigen immer mehr Speicherkapazitäten, und nicht nur temporär. Heutige Speichermedien wie Festplatten oder Magnetbänder können diese enormen Daten nur einige Jahre, bestenfalls wenige Jahrzehnte sichern. Zwangsläufig stellt sich mehr und mehr die Frage, wie lassen sich wenigstens die wichtigen Teile davon langfristig für die Nachwelt erhalten?
In der Natur kommt eine Speichertechnik zum Einsatz, die alles in den Schatten stellt. Im Erbinformationsträger DNA – das chemische Molekül, das die Baupläne aller Lebewesen speichert – können Microsoft zufolge Daten weit länger lesbar bleiben, als auf allen aktuellen Datenträgern, nämlich bis zu 2000 Jahre. Außerdem würde die DNA auch eine extrem hohe Datendichte ermöglichen: Ein Kubikmillimeter DNA könnte rund eine Milliarde Gigabyte an Daten aufnehmen; heutige Datenspeicher bieten nur 10 Gigabyte pro Kubikmillimeter.
Der Großeinkauf bei Twist Bioscience kommt allerdings nicht unerwartet. Microsoft forscht schon etwas länger mit Wissenschaftlern der University of Washington an der DNA als Speichermedium für digitale Daten. Im Herbst letzten Jahres wurde schon ein Vorab-Test erfolgreich abgeschlossen, 100 Prozent der Daten (drei Bilder) konnten in DNA-Material von Twist Bioscience gespeichert und später wieder ausgelesen werden.
Quelle: Microsoft Research, ZDNet